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Vorliebe für Wörter oder warum ich Philologie studiere


Meine Bekannten fragen mich manchmal, warum ich mich für das Germanistikstudium entschieden habe. Ehrlich gesagt, als ich diese Entscheidung getroffen habe, dachte ich nicht so tief daran. Fremdsprachen, besonders Deutsch, haben mir immer sehr gefallen und dieses Studienfach fand ich interessant, deshalb habe ich mich um einen Studienplatz beworben.
Jetzt, wenn ich die Studentin des 3. Jahres bin, habe ich mehr in dieser Entscheidung bestärkt. Ich habe mich selbst besser kennengelernt und ich glaube, dass das das beste Studium für mich ist.
Zwar, wie Gabriel Laub geschrieben hat:
Nichts macht mir soviel Arbeit, wie der Entschluss zu arbeiten“, aber die Philologen sind von Natur aus immer überarbeitete Menschen. Sie müssen ständig lernen, weil sich die Sprache sehr schnell entwickelt.

Philologe, wie der Name zeigt, sind die Liebhaber der Wörter. Und das Wort ist für sie nicht nur eine logische Buchstabenkombination mit einer bestimmten Bedeutung. Jedes Wort ist wie ein Mensch. Es hat seine eigene Geschichte, seine Herkunft, seine bedeutenden Merkmale und seinen Charakter.
Das Kennenlernen von Wörtern ist wie das Kennenlernen von Menschen sehr faszinierend. Mit den Wörtern muss man sich befreunden. Mit Hilfe von Wörtern ensteht Kommunikation, eine lebendige Faszination mit dem Menschen. Das Teilnehmen an den Menschen, ein solches Lauschen dem Menschen ist eine Art des Gebets, wenn man annimmt, dass man in jedem Menschen den realen Gott finden kann.
Philologen sind auch besondere Künstler, die die gehörte Melodie der Sprache visualisieren können. Während die Musiker das mit Hilfe von Noten machen, benutzen die Philologen die geschriebenen Wörter dazu. Die Wörter bilden Sätze und die Sätze bilden weiter Texte. Die Sprache kann durch die Texte existieren und als eine Wiederspiegelung der Realität überdauern. Philologen, als humanistische Erforscher, untersuchen Schrift- und Sprachdenkmäler und zeigen die Welt der Gedanken, Gefühle, Wünsche und Sehnsüchte von Menschen aus vergangenen Zeiten.

Es ist für mich sehr schwer zu entscheiden, welcher Aspekt der Philologie von größter Bedeutung für mich persönlich ist. Ich glaube, dass alle gleichwertig sind. Ich bin ein Erforscherstyp, der immer wieder nach Unbekanntem strebt und die Herkunft untersucht. Die reine Theorie ohne Beweis ist für mich ungenügend.
Ich bin ein bißchen Sprachkünstler, wenn ich die Wörter suche und zusammen nehme.
Aber für mich ist der Aspekt der Kommunikation am wichtigsten und zugleich am strengsten. Er ist mit den realen, lebendigen Menschen verbunden und hat einen Einfluß auf die Vergangenheit und die Zukunft.

Je länger ich studiere, desto mehr Besonderheiten entdecke ich für mich. Ein besonderes Gefühl bereitet mir daran Freude: ein Eintritt in die Ewigkeit, weil die alle Weisheit in der Ewigkeit verborgen wird...

Der Mensch lernt das ganze Leben lang – sein wichtiges Vorrecht.

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